Freitag, 1. Februar 2013

Berufliche Auszeit- Lösungsweg bei Stress und Burnout?

       M.E. / pixelio.de

Berufliche Auszeit- Lösungswege bei Burnout

 
Zahlreiche Menschen, die ihre Belastungsgrenzen erreicht haben, spielen mit dem Gedanken, eine Auszeit zu nehmen. Zu bedenken ist, nach dem Sabbatical kommt der Betroffene in dieselbe Arbeitssituation zurück. Unterstützungen, die die Stressbelastbarkeit und Lebensenergie parallel zum Arbeiten stärken, sind Alternativen.

 
Auszeit als Rettung?
Die Vorstellung, einige Monate oder sogar 1 Jahr nicht zu arbeiten, weckt die Hoffnung bei den Betroffenen, den Erschöpfungszustand überwinden zu können.

 
Menschen, die sich beurlauben lassen, um eine längere Reise zu unternehmen, die sich ohne Druck etwas Gutes tun wollen, werden von einem Sabbatical persönlich profitieren. Sie kehren mit neuer Energie an ihren Arbeitsplatz zurück.

 
Anders sieht es aus, wenn der Grund eine Überforderungssituation ist. Werner S., ein leitender Angestellter, hatte das Gefühl, kurz vor einem Zusammenbruch zu stehen. Er hegte immer häufiger Fluchtgedanken. Sein Arzt riet ihm, kürzer zu treten. In Absprache mit seinen Vorgesetzten nahm er eine 6-monatige Auszeit.  

Werner S. hat sich in dieser Zeit leidlich regeneriert. Die letzten Wochen und Tage vor dem erneuten Arbeitsantritt haben ihn schon mit Besorgnis erfüllt, wie er das schaffen kann.

Schon am ersten Tag hat er das Gefühl, sich in einer Abwärtsspirale zu befinden. Er hat nicht gelernt, auf Anforderungen mit Gelassenheit zu reagieren, sondern ist der Situation ausgewichen. Dazu kommt, Kollegen sind auf der Überholspur. Sein Status ist gefährdet, Angst erfüllt ihn. Schon nach einer Woche fühlt er sich so erschöpft wie vor seiner Auszeit.

 
Werner S. ist ein Beispiel für ein Muster, das häufig auftritt. Burnout-Gefährdete oder Betroffene nehmen an einer Rehabilitations-Maßnahme teil oder machen einen längeren Urlaub. Wenn sie zurückkehren, sind sie ähnlich machtlos im Umgang mit den hohen Anforderungen.

 
Lebenskraft und Leistungsvermögen stärken
Menschen sind unterschiedlich stark stressbelastbar. Die eigenen Ressourcen zu stärken, ist eine erste wichtige Maßnahme bei einer Burnout-Gefährdung. Je eher Maßnahmen gegen die Überlastung ergriffen werden, desto schneller stellen sich Erfolge ein.

Besonders geeignet sind Methoden zur Stressbewältigung, die auf den Erkenntnissen der modernen Gehirnforschung basieren. Sie sind schnell erlernbar und leicht anzuwenden. Die Lebensfreude wird gesteigert, der Betroffene fühlt sich leistungsbereit und energievoll. Berufliche Ziele und die Karriere können verfolgt werden. Das Unternehmen profitiert von einem motivierten und belastbaren Mitarbeiter.

 
Mitarbeiter, die ihre eigenen Grenzen kennen und dies gegenüber Vorgesetzten auch artikulieren können, ergreifen eine wirksame Schutzmaßnahme vor einem Ausbrennen.

 
Unternehmen haben Verantwortung
Unternehmen haben eine Fürsorgepflicht gegenüber ihren Mitarbeitern. Ein wertschätzender Führungsstil beinhaltet, die Führungskraft kann bei Problemen und Überforderung angesprochen werden und gibt soziale Unterstützung. Ein Mitarbeiter, der sich als Mensch anerkannt fühlt, ist nicht durch Ausbrennen gefährdet. Er ist leistungsstark und engagiert sich. Geben und nehmen stehen in einem ausgeglichenen Verhältnis.

Gerade in Zeiten des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels sollten Mitarbeiter als wertvolle Ressource des Unternehmens behandelt werden.

 
Frauke Schulte, 1.02.13

(Für die bessere Lesbarkeit wurde die geschlechtsneutrale Form genutzt. Der Artikel bezieht sich selbstverständlich auf Frauen und Männer.)

 
Über Frauke Schulte
Schulte-Coaching-Frauke Schulte beschäftigt sich seit 1999 beruflich mit den Auswirkungen von Stress. Sie ist Coach und Heilpraktikerin (Psychotherapie) und in ihrer Praxis auf die Themen Stressbewältigung/Burnout-Behandlung mit gehirngerechten Methoden und „Gesund führen – sich und andere“ im beruflichen Alltag spezialisiert. Sie gibt Einzelcoachings und Seminare.

 
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