Neue Lebensfreude und Belastbarkeit nach einem Burnout
(Teil 1)
Behandlung mit Methoden
aus der modernen Gehirnforschung
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Verena S. ist leitende
Angestellte und leidet unter einem Burnout-Syndrom. Seit 2 Jahren beeinträchtigen
die Symptome ihre Arbeitsleistung und ihr Lebensgefühl. Nichts konnte ihr
bislang helfen. Jetzt erprobt sie neue Methoden und spürt schon nach kurzer
Zeit eine Verbesserung.
Defizite in der
Behandlung
Der Zunahme von Burnout steht man zunehmend hilflos
gegenüber. Viele Betroffene warten monatelang auf einen von der Krankenkasse
finanzierten Therapieplatz. In dieser Zeit verschlechtert sich ihr Zustand
weiter. Noch gibt es wenige Therapeuten, die sich intensiv mit dem Thema
„Burnout“ beschäftigt haben. Betroffene sind häufig unzufrieden mit der
Behandlung, ihr Zustand hat sich nicht wesentlich verändert.
Biologische
Bedingungen
Bei Stress reagiert der Körper und stellt sich auf Flucht
bzw. Angriff ein. Diese Reaktion stammt aus der Zeit der Höhlenmenschen. Noch
heute reagiert die Amygdala im limbischen System, dem ältesten Teil des Gehirns
wie eine „Alarmglocke“ und bewirkt die Ausschüttung der Hormone Adrenalin und
Cortisol. In der Folge wird die Durchblutung der Muskulatur verstärkt,
Blutzuckerspiegel und Blutdruck steigen an, das Herz schlägt schneller und das
Denkvermögen nimmt ab. Hormonspiegel und Körperfunktionen regulieren sich, wenn
die Gefahr, der Stress vorüber ist oder Bewegung
abgebaut wird.
Das geschieht aber bei den heutigen Arbeitsbedingungen oft
nicht. Das Stressniveau bleibt hoch und die freigesetzten Hormone
beeinträchtigen die Gesundheit.
Veränderungen im
Gehirn
Bei Dauerstress schädigt Cortisol den Organismus und der
Hippocampus, der Gehirnbereich, der für die Gedächtnisleitung zuständig ist,
verkleinert sich. Die Amygdala ist u.a. für die Angstverarbeitung zuständig.
Sie wird bei Überbelastung laufend aktiviert, vergrößert sich dadurch und die
Angst und somit auch der Stress nehmen zu.
An den Vorgängen im Gehirn sind Botenstoffe, die
Neurotransmitter, beteiligt. Sie sorgen für eine gute Kommunikation zwischen
den Zellen. Der Neurotransmitterspiegel verändert sich durch Stress. Der
Zufriedenheitsbotenstoff Serotonin wird beispielweise nur ausgeschüttet, wenn
der Mensch relativ ausgeglichen ist.
Neuere Forschungsergebnisse belegen sogar genetische
Veränderungen durch anhaltenden Stress.
K.o.-Zustand
Ein Burnout kann sich bis zum K.o.-Zustand entwickeln: Der
Betroffene ist nahezu handlungsunfähig geworden. Im Gehirn funktioniert die
Kommunikation zwischen den Zellen nicht mehr richtig, es kommt zu einer
neurobiologischen Blockade. Selbst kleinste Belastungen produzieren erneut die
Gefühle der totalen Erschöpfung.
Verena S. hat den K.o.-Zustand erfahren: Sie lag auf dem
Sofa und fühlte sich nicht mehr in der Lage, eine heruntergefallene Zeitung
aufzuheben.
Burnout- eine
Körperreaktion
Es handelt sich demnach beim Burnout um eine reine
Körperreaktion, verursacht durch die veränderten Hormon- und Neurotransmitterspiegel.
Herkömmliche Therapien berücksichtigen diese
neurobiologische Stressblockade als Ursache meistens nicht. Deshalb sind
Therapien oft nicht erfolgreich. Bei Betroffenen kann es durch eine
Reha-Maßnahme eine leichte Verbesserung geben, die aber oft nur so weit wirkt,
dass der K.o.-Zustand verhindert wird. Das Lebensgefühl verändert sich kaum zum
Positiven.
Hilfesuchende äußern: „Nichts hilft, es ist so, als ob ich
zwei Gedanken gleichzeitig denke“ oder „in meinem Kopf ist nur noch
Durcheinander, wie Brei“.
Stressblockade
auflösen
Ein Burnout sollte möglichst zeitnah behandelt werden, damit
der Zustand nicht chronisch wird.
Methoden, die auf den Erkenntnissen moderner Gehirnforscher
basieren, stabilisieren die Gehirnfunktionen.
Alle eingesetzten Übungen sind einfach und schnell
erlernbar. Übergeordnetes Ziel ist, der Betroffene kann seinen Zustand wieder
selber beeinflussen und er fühlt sich ihm nicht mehr ausgeliefert. Die Übungen
sind so konzipiert, dass sie ohne Aufwand und ohne, dass Außenstehende es
bemerken, durchgeführt werden können.
Gehirnfunktionen
stabilisieren
Durch kleine Körperübungen werden die Koordination der
Gehirnhälften und der Stoffwechsel angeregt.
Atemübungen
Die o.g. Wirkung verstärkt sich, wenn die Übungen mit
Atemübungen und einer besonderen Form von Tiefenentspannung kombiniert werden.
Trancen und
Visualisierungen
In Trancen und Visualisierungen werden positive Zielbilder
und Ressourcen für Lebensfreude und Belastbarkeit entwickelt.Lebensbedingungen
Die Betroffenen reflektieren ihre Lebensbedingungen mithilfe von Übungen. Das Bewusstsein für die eigenen Anteile am Stresserleben wird gestärkt und befähigt zu einem veränderten Verhalten.
Frauke Schulte, 20.04.13
(Für die bessere Lesbarkeit
wurde die geschlechtsneutrale Form genutzt. Der Artikel bezieht sich
selbstverständlich auf Frauen und Männer.)
Schulte-Coaching-Frauke Schulte beschäftigt sich seit 1993 beruflich mit den Auswirkungen von Stress. Sie ist Coach und Heilpraktikerin (Psychotherapie) und in ihrer Praxis auf die Themen Stressbewältigung/Burnout-Behandlung und „Gesund führen – sich und andere“ im beruflichen Alltag spezialisiert. Sie gibt Einzelcoachings und Seminare.
Kontaktdaten:
Schulte-Coaching
Frauke Schulte
Naumburger Str. 4
28832 Achim
Deutschland
info@frauke-schulte.de
Literatur/Links
Hüther, Gerald: Biologie der
Angst. Wie aus Stress Gefühle werden; Göttingen 2009Unger/Kleinschmidt: Bevor der Job krank macht; München 2007
Kaluza: Stressbewältigung, Heidelberg 2005
Burisch: Das Burnout-Syndrom, Heidelberg 2010
Frank, Gunter/Storch, Maja: Die Manana-Kompetenz
Besser-Siegmund, Cora; Siegmund, Harry-Institut: wingwave-Coaching, Paderborn 2010
www.wingwave.com
BKK Gesundheitsreport 2012