Alyssa L. Miller, „Girl in Despair“, CC-Lizenz (BY 2.0)
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Psychische Probleme- welche Hilfe passt?
Immer mehr Menschen leiden unter psychischen Problemen. Ihr Hausarzt stellt eine Überweisung für Psychotherapie aus. Die Suche nach einem Therapeuten endet häufig in Resignation. Es gibt keine freien Plätze. Die Folge: Störungen können sich manifestieren. Eine mögliche Alternative können Therapeuten ohne Kassenzulassung sein. Die Kostenübernahme durch die Krankenkasse ist allerdings oft schwierig.
Die Krankenkassen sind gehalten, Menschen mit psychischen Problemen
innerhalb von 3 Monaten Hilfe zu ermöglichen. Die Wartezeiten bei
niedergelassenen Psychotherapeuten betragen bis zu einem Jahr. Häufig erreichen
die Betroffenen nur den Anrufbeantworter. Ihnen wird per Textansage mitgeteilt,
in absehbarer Zeit, gibt es keinen freien Platz. Nachfragen bei der
Krankenkasse bleiben ergebnislos.
Der Weg in die Praxis
eines freien Psychotherapeuten
Privatversicherte haben in der Regel keine Probleme, die
Kosten für die Therapie in einer Privatpraxis erstattet zu bekommen. Anders
sieht es bei den gesetzlichen Krankenkassen aus.
Der behandelnde Arzt stellt eine Überweisung oder
Notwendigkeitsbescheinigung für eine Psychotherapie aus. Anschließend
telefoniert der Patient mit mindestens
fünf niedergelassenen Psychotherapeuten und holt sich die Auskunft, ab wann ein freier Platz
in der Praxis zur Verfügung stehen würde. Er dokumentiert genauestens, wann er
angerufen und mit wem er gesprochen hat .Sollte er keine positive Auskunft
erhalten, in spätestens drei Monaten einen Platz zu bekommen, hat er die Alternative,
einen Termin bei einem Therapeuten in einer Privat-Praxis zu machen. Er muss allerdings einkalkulieren, das
Erstgespräch privat zu bezahlen. Der freie Therapeut erstellt eine Diagnose und
eine Behandlungsbescheinigung. In dieser Bescheinigung werden Methoden und zu erwartende Ziele der
Therapie formuliert. Mit Hilfe des Therapeuten stellt er den Antrag bei seiner
gesetzlichen Krankenkasse. Als Anlagen reicht er die Überweisung des Hausarztes,
die Dokumentation seiner Versuche einen Therapeuten mit Kassenzulassung zu
finden und die Behandlungsbescheinigung ein. Bei einer Nichtbewilligung kann er
Widerspruch einlegen. Auch dabei kann der freie Therapeut unterstützen.
Therapeutische Qualifikation-worauf
Hilfesuchende achten sollten
Freie Therapeuten müssen eine Heilerlaubnis durch das Gesundheitsamt
erteilt bekommen haben. Diese Erlaubnis berechtigt sie, Psychotherapie nach dem
Heilpraktikergesetz auszuüben. Die zugrunde liegende therapeutische
Qualifikation wird bei der Erlaubnis nicht überprüft.
Hilfesuchende können deshalb an Therapeuten mit einer
langjährigen Ausbildung geraten, aber auch an Menschen, die über wenig fundiertes
Wissen und Erfahrungen verfügen.
Bei der Suche sollte unbedingt beachtet werden:
Welche Qualifikation hat der Therapeut? Wo hat er welche
Ausbildung absolviert?Stimmt die Chemie zwischen dem Klienten und dem Therapeuten?
Wenn sich der Klient nicht sicher und aufgehoben fühlt, sollte er einen anderen Therapeuten aufsuchen.
Beispiele
Hermine S. war Klientin in einer privaten Psychotherapie-Praxis.
In der Therapie wurde sehr schnell der sexuelle Missbrauch von Frau S. Thema.
Die Therapeutin konnte sich sehr stark mit der Klientin identifizieren und
berichtete von eigenen Erfahrungen. Frau S. fühlte sich immer schlechter und
von der Therapeutin benutzt. Im Nachhinein empfand sie die Therapie als
weiteren Missbrauch ihrer Person. Auf Anraten ihres Hausarztes wechselte Frau
S. die Praxis.
Bei der zweiten Therapeutin erlebte Frau S. Empathie für ihre Probleme. Die Therapeutin
hielt professionelle Distanz. Hermine S. erlebte diese Therapie als einen
Wachstumsprozess, in dem sie bestimmte, in welchem Tempo sie sich ihren traumatischen
Erfahrungen stellte. Die Therapeutin unterstützte sie vorerst in einem
intensiven Stabilisierungsprozess. Erst danach konnten schwer wiegende
Erfahrungen bearbeitet werden. Hermine S. gewann an Stabilität und
Lebensfreude.
Frauke Schulte, 11.06.14
(Für die bessere Lesbarkeit
wurde die geschlechtsneutrale Form genutzt. Der Artikel bezieht sich
selbstverständlich auf Frauen und Männer.)
Über Frauke Schulte
Schulte-Coaching-Frauke Schulte ist Heilpraktikerin für
Psychotherapie, Hypnotherapeutin, Nlp-Resonanz®-Coach, wingwave®-Coach und studierte
Sozialpädagogin. Sie arbeitet in ihrer Praxis in Achim b. Bremen und gibt
Therapie und Coachings bei Stress, Burnout und psychischen Problemen.
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