Mittwoch, 11. Juni 2014

Psychische Probleme - Hilfe muss passen

Alyssa L. Miller, „Girl in Despair“, CC-Lizenz (BY 2.0)
http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/de/deed.de
Alle Bilder stammen aus der kostenlosen Bilddatenbank www.piqs.de

 
 
 
 
 
 

Psychische Probleme- welche Hilfe passt?


 

 





Immer mehr Menschen leiden unter psychischen Problemen. Ihr Hausarzt stellt eine Überweisung für Psychotherapie aus. Die Suche nach einem Therapeuten endet häufig in Resignation. Es gibt keine freien Plätze. Die Folge: Störungen können sich manifestieren. Eine mögliche Alternative können Therapeuten ohne Kassenzulassung sein. Die Kostenübernahme durch die Krankenkasse  ist allerdings oft schwierig.

Die Krankenkassen sind gehalten, Menschen mit psychischen Problemen innerhalb von 3 Monaten Hilfe zu ermöglichen. Die Wartezeiten bei niedergelassenen Psychotherapeuten betragen bis zu einem Jahr. Häufig erreichen die Betroffenen nur den Anrufbeantworter. Ihnen wird per Textansage mitgeteilt, in absehbarer Zeit, gibt es keinen freien Platz. Nachfragen bei der Krankenkasse bleiben ergebnislos.

Der Weg in die Praxis eines freien Psychotherapeuten
Privatversicherte haben in der Regel keine Probleme, die Kosten für die Therapie in einer Privatpraxis erstattet zu bekommen. Anders sieht es bei den gesetzlichen Krankenkassen aus.

Der behandelnde Arzt stellt eine Überweisung oder Notwendigkeitsbescheinigung für eine Psychotherapie aus. Anschließend telefoniert der Patient mit  mindestens fünf niedergelassenen Psychotherapeuten und holt  sich die Auskunft, ab wann ein freier Platz in der Praxis zur Verfügung stehen würde. Er dokumentiert genauestens, wann er angerufen und mit wem er gesprochen hat .Sollte er keine positive Auskunft erhalten, in spätestens drei Monaten einen Platz zu bekommen, hat er die Alternative, einen Termin bei einem Therapeuten in einer Privat-Praxis zu machen. Er  muss allerdings einkalkulieren, das Erstgespräch privat zu bezahlen. Der freie Therapeut erstellt eine Diagnose und eine Behandlungsbescheinigung. In dieser Bescheinigung  werden Methoden und zu erwartende Ziele der Therapie formuliert. Mit Hilfe des Therapeuten stellt er den Antrag bei seiner gesetzlichen Krankenkasse. Als Anlagen reicht er die Überweisung des Hausarztes, die Dokumentation seiner Versuche einen Therapeuten mit Kassenzulassung zu finden und die Behandlungsbescheinigung ein. Bei einer Nichtbewilligung kann er Widerspruch einlegen. Auch dabei kann der freie Therapeut unterstützen.

Therapeutische Qualifikation-worauf Hilfesuchende achten sollten
Freie Therapeuten müssen eine Heilerlaubnis durch das Gesundheitsamt erteilt bekommen haben. Diese Erlaubnis berechtigt sie, Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz auszuüben. Die zugrunde liegende therapeutische Qualifikation wird bei der Erlaubnis nicht überprüft.

Hilfesuchende können deshalb an Therapeuten mit einer langjährigen Ausbildung geraten, aber auch an Menschen, die über wenig fundiertes Wissen und Erfahrungen verfügen.

Bei der Suche sollte unbedingt beachtet werden:
Welche Qualifikation hat der Therapeut? Wo hat er welche Ausbildung absolviert?
Stimmt die Chemie zwischen dem Klienten und dem Therapeuten?
Wenn sich der Klient nicht sicher und aufgehoben fühlt, sollte er einen anderen Therapeuten aufsuchen.

Beispiele
Hermine S. war Klientin in einer privaten Psychotherapie-Praxis. In der Therapie wurde sehr schnell der sexuelle Missbrauch von Frau S. Thema. Die Therapeutin konnte sich sehr stark mit der Klientin identifizieren und berichtete von eigenen Erfahrungen. Frau S. fühlte sich immer schlechter und von der Therapeutin benutzt. Im Nachhinein empfand sie die Therapie als weiteren Missbrauch ihrer Person. Auf Anraten ihres Hausarztes wechselte Frau S. die Praxis.

Bei der zweiten Therapeutin erlebte Frau S.  Empathie für ihre Probleme. Die Therapeutin hielt professionelle Distanz. Hermine S. erlebte diese Therapie als einen Wachstumsprozess, in dem sie bestimmte, in welchem Tempo sie sich ihren traumatischen Erfahrungen stellte. Die Therapeutin unterstützte sie vorerst in einem intensiven Stabilisierungsprozess. Erst danach konnten schwer wiegende Erfahrungen bearbeitet werden. Hermine S. gewann an Stabilität und Lebensfreude.

Frauke Schulte, 11.06.14
(Für die bessere Lesbarkeit wurde die geschlechtsneutrale Form genutzt. Der Artikel bezieht sich selbstverständlich auf Frauen und Männer.)

Über Frauke Schulte
Schulte-Coaching-Frauke Schulte ist Heilpraktikerin für Psychotherapie, Hypnotherapeutin, Nlp-Resonanz®-Coach, wingwave®-Coach und studierte Sozialpädagogin. Sie arbeitet in ihrer Praxis in Achim b. Bremen und gibt Therapie und Coachings bei Stress, Burnout und psychischen Problemen.

Impressum:
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