Dienstag, 25. Juni 2013

Neue Forschungsergebnisse- was Altenpflegerinnen wünschen

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Altenpflegerinnen- psychisch hoch belastet
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Jeder fünfte Mitarbeiter in der Altenpflege fühlt sich erschöpft und denkt über einen Berufswechsel nach, das belegen neue Forschungsergebnisse. Körperliche und psychische Belastungen lassen an die eigenen Grenzen stoßen. Der Fachkräftemangel durch den demografischen Wandel erfordert ein Umdenken. Qualifizierte Mitarbeiter sollten in ihren Ressourcen gestärkt und an ihren Arbeitgeber gebunden werden.

Eine Studie des Forschungsnetzwerkes Gesundheit der Leuphana-Universität in Lüneburg belegt, die Gesundheitssituation des Pflegepersonals in der Region Lüneburg  ist bedenklich.

Das Personal klagt am häufigsten über psychische Belastungen. 30 Prozent fühlen sich ständig müde, angespannt und überfordert, ca. 25 Prozent leiden mehrmals die Woche unter Kopfschmerzen und 20 Prozent unter Schlafstörungen. Die Befragten gaben an, auch mehrfach krank und gegen den ausdrücklichen Rat des Arztes, zur Arbeit gegangen zu sein.

Es ist davon auszugehen, diese Situation ist bundesweit anzutreffen.

Psychische Belastungen im beruflichen Alltag
In der Studie der gemeinsamen Arbeitsschutzstrategie der Regierung der Oberpfalz wurden als besonders belastende Arbeitsbedingungen zu wenig Zeit für die einzelnen Bewohner, eine quantitativ hohe Arbeitsbelastung, zu umfangreiche Dokumentationen und widersprüchliche Aufgabenziele genannt.

Zusätzlich stressverstärkend sind die Gefühle, die mit der Pflegetätigkeit  einhergehen und die häufig verdrängt und deshalb auch nicht benannt werden.

Emotions- und Gefühlsarbeit
Emotionsarbeit bezeichnet die eigenen Gefühle der Pflegekräfte, die sich im Kontakt mit den Bewohnern ergeben. Ekel, Angst, Mitleid, Trauer, Aggressionen und Schamgefühle sollten kontrolliert und  reflektiert werden, damit der Kontakt zu den Bewohnern professionell gestaltet werden kann.

Die Arbeit, die Pflegekräfte  in Bezug auf die Gefühle anderer erbringen, wird als Gefühlsarbeit bezeichnet. Mitarbeiter schaffen eine Vertrauensbasis, motivieren, begleiten das Sterben und trauernde Angehörige. Es können Erinnerungen an eigene Erfahrungen auftauchen und alte Gefühle wie Trauer, Angst und Verlust können reaktiviert werden. Die Gefühlsarbeit sollte ebenfalls regelmäßig  reflektiert werden.

Folgen für den Arbeitgeber
Gestresste Pflegekräfte leiden unter körperlichen und psychischen Auswirkungen. Sie sind angespannt, nervös, frustriert und müde. Ihr Leistungsvermögen nimmt ab und es steigt die Gefahr von Fehlhandlungen. In den Teams kann es zu Konflikten und Mobbing kommen.

Für die Einrichtung bedeutet diese Entwicklung Qualitätsverluste, hohe Fehlzeiten und Fluktuation der Mitarbeiter. Angehörige, die Probleme mitbekommen, tragen dies nach außen. Ein Imageverlust des Altenheimes ist die Folge. Vakante Stellen und freie Bewohnerplätze werden nicht besetzt.

Was sich Altenpflegerinnen wünschen
Den größten Nutzen versprechen sich die Pflegekräfte durch rechtzeitige und ausreichende Information, Fortbildungen zum Umgang mit schwierigen Bewohnern, eindeutig geklärte Zuständigkeiten und mehr Unterstützung durch Vorgesetzte. Sie möchten von fachfremden Aufgaben entlastet werden und wünschen bessere Absprachen im Team. Ein ebenfalls hoher Bedarf besteht an Kommunikations- und Konfliktvermeidungstrainings sowie an Seminaren zur Entspannung und zur Stressbewältigung (Arbeitsschutzstrategie 2011).

Ressourcen stärken
Pflegekräfte wünschen Seminare zur Entspannung und zur Stressbewältigung. Dabei sollten Maßnahmen, die Nachhaltigkeit bieten, vorrangig angeboten werden. Das bedeutet: Schnell erlernbare und überall umsetzbare Methoden der Stressbewältigung sowie die Stärkung der individuellen Bewältigungsstrategien, um die psychische Beanspruchung zu reduzieren.

Werden verdrängte Gefühle des Ekels, der Angst oder der Trauer bewusst gemacht, wirken sie nicht im Unbewussten. Strategien zum Umgang mit ihnen stärken die Ressourcen und die Widerstandskraft.

Trainings, an denen ein ganzes Team teilnimmt, stärken den Zusammenhalt und beeinflussen das Arbeitsklima positiv. Reibungsverluste werden verringert, Frustrationen über Zeitmangel ausgeglichen.

Coachings für Mitarbeiter und Leitungskräfte stärken zusätzlich die Widerstandskräfte. Viele Konflikte können vermieden werden, wenn Leitungen bei Problemen ein offenes Wort sprechen, somit einschätzbar sind und auch Wertschätzung ausdrücken.

Trainings und Coachings sollten sich als Fortbildung zur Stärkung der Persönlichkeit und der
Teamfähigkeit  durch den Lebenslauf ziehen und nicht erst, wenn die Mitarbeiter reihenweise kündigen.

Fazit
Vom Arbeitgeber angebotene und finanzierte Trainings drücken Wertschätzung aus. Die Arbeitsmotivation, Leistungsbereitschaft  und die Identifizierung mit dem Arbeitgeber nehmen zu. Die Pflegequalität und das Image der Einrichtung steigen, die Mitarbeiter werden emotional gebunden. Die Einrichtung bleibt krisenfest und konkurrenzfähig im demografischen Wandel.

Frauke Schulte, 25.06.13
(Für die bessere Lesbarkeit wurde die geschlechtsneutrale Form genutzt. Der Artikel bezieht sich selbstverständlich auf Frauen und Männer.)

Über Frauke Schulte
Schulte-Coaching-Frauke Schulte, Ihr „Schlüssel“ und die Expertin für Mitarbeiter-Motivation und Leistungssteigerung in der Altenpflege sowie in sozialen und pädagogischen Arbeitsfeldern. Langjährige Berufserfahrung in der Erwachsenenbildung und als Führungskraft.

Mit großem Erfolg und viel Freude unterstützt sie seit über 15 Jahren Menschen dabei, ihr Potenzial zu leben. Ihre Angebote sind Einzelcoachings und Trainings.

Kontaktdaten:
Schulte-Coaching
Frauke Schulte
Naumburger Str. 4
28832 Achim
Deutschland
Tel.: 49-4202-500085
info@frauke-schulte.de
www.frauke-schulte.de

 
Literatur:
Dr. Beitner: Psychische Belastungen in der Pflege; Gemeinsame Arbeitsschutzstrategie, Regierung der Oberpfalz, 3/2011
CareKonkret, online, 7.05.13
Studie der Leuphana Universität Lüneburg: Organisationale Gesundheit in der Pflegebranche, 2013
BGW-DAK Gesundheitsreport 2003 Altenpflege.
Hölzer, Rosel: Burnout in der Altenpflege, Jena 2003
Zeltner, Felix (in Diagnose Burnout, München 2012): Schwäche ist tabu
Burisch, M.: Das Burnout-Syndrom, Heidelberg 2010
Berufsverbleib und Fluktuation von Altenpflegerinnen undAltenpflegern

 

 

 

Montag, 17. Juni 2013

Wingwave-Coaching in der Presse


Schulte-Coaching/Frauke Schulte



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Als zertifizierter wingwave®-Coach empfehle ich Ihnen folgende Presseveröffentlichungen:

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Hier geht es zum Artikel in der Zeitschrift Focus

Ängste besiegen-Mut lernen

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Hier geht es zum Artikel der Zeitschrift Bio.

Wingwave – Ein Coaching der ganz besonderen Art“ und „wingwave und Schulprobleme“ in der aktuellen Ausgabe des Magazins BIO Juni /Juli 2013

http://wingwave.com/uploads/tx_sbdownloader/Bio-Magazin_2013-06-07.pdf

Frauke Schulte, 17.06.13
Für die bessere Lesbarkeit wurde die geschlechtsneutrale Form genutzt. Der Artikel bezieht sich selbstverständlich auf Frauen und Männer.)

Über Frauke Schulte
Schulte-Coaching-Frauke Schulte, Ihr „Schlüssel“ und die Expertin für Mitarbeiter-Motivation und Leistungssteigerung in der Altenpflege sowie in sozialen und pädagogischen Arbeitsfeldern. Langjährige Berufserfahrung in der Erwachsenenbildung und als Führungskraft.
Mit großem Erfolg und viel Freude unterstützt sie seit über 15 Jahren Menschen dabei, ihr Potenzial zu leben. Ihre Angebote sind Einzelcoachings und Trainings.Sie ist zertifizierter wingwave-Coach.


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Deutschland
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Montag, 3. Juni 2013

Altenpflegehelfer besonders burnout-gefährdet

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Altenpflege braucht qualifiziertes Personal


 











Pflegekräfte haben ein besonders hohes Risiko, ein Burnout zu bekommen. Die Arbeitsbedingungen haben sich seit der Einführung der Pflegeversicherung verschlechtert. Personalabbau, Lohnkürzungen, Arbeitsverdichtung, befristete Arbeitsverträge, die Beschäftigung gering qualifizierter Kräfte und Leiharbeit tragen dazu bei.

Der Münchener Psychoanalytiker Schmidbauer sagt: „Die Altenpflege ist eine Brutstätte für Burnout. Die Leute sind eher schlecht ausgebildet, haben oft sehr hohe ethische Ansprüche und ein sehr hohes Liebesbedürfnis. Sie pflegen alte Leute in der Hoffnung, es kommt ganz viel zurück, aber dann erleben sie, dass alte Leute gekränkt sind, dass sie frustriert sind, weil sie Vieles nicht mehr können. Und der, an dem sie das auslassen können, ist eben der Pfleger oder die Pflegerin“.

Geringe Qualifikation
Die Quote niedrig qualifizierter Kräfte in der Pflege wird immer höher. Pflegehelfer werden  z.T. in 6-wöchigen Kursen geschult.  Viele Pflegehelfer sind Quereinsteiger, die wegen ihrer eigenen problematischen Lebenssituation beruflich nie richtig Fuß fassen konnten. Es besteht die Gefahr, sie wollen ihre persönlichen Schwierigkeiten über Dankbarkeit  und Anerkennung von den Bewohnern kompensieren. Das führt zwangsläufig zur Enttäuschung, löst Stress aus und kann zum Burnout führen.

Selbstverständlich gibt es unter diesen Kräften hochmotivierte Mitarbeiter, die eine Bereicherung für die Einrichtung sind und die zu examinierten Altenpflegerinnen fortgebildet werden könnten.

Kursbeschreibung
Der Umfang dieser und ähnlicher Kurse beträgt 156 Stunden (4Wochen) Unterricht und 100 Stunden Praktikum (2,5 Wochen).

Ein Beispiel: „Die Ausbildung zur Pflegehilfskraft erleichtert den beruflichen Einstieg in den Pflegebereich. Sie stellt die Mindestvoraussetzung gemäß SGB XI zur Tätigkeit in einer Sozialstation, häuslichen Pflege oder anderen Pflegeeinrichtungen dar. Mit der integrierten Ausbildung zum Demenzbegleiter nach § 45b, SGB XI sind Sie für Arbeitgeber in der ambulanten Pflege künftig noch flexibler einsetzbar.“

Die Veranstalter bewegen sich im rechtlichen Rahmen. Die Teilnahmegebühr wird bei Menschen, die Arbeitslosengeld beziehen, häufig als Maßnahme zur beruflichen Eingliederung von den Leistungsträgern übernommen.


Fachkräftemangel
Wegen des Fachkräftemangels und der niedrigeren Bezahlung werden gering qualifizierte Pflegehelfer eingesetzt. Die Ausbildung zur examinierten Altenpflegerin dauert 3 Jahre. Ein 6-wöchiger Kurs kann nicht zu solch einer anspruchsvollen Aufgabe befähigen. Schon heute wird die vorgeschriebene Quote an examinierten Altenpflegerinnen unterschritten.

Auswirkungen
Gering  qualifizierte Kräfte sind besonders Burnout-gefährdet, weil sie nicht gelernt haben, professionelle Distanz zu wahren und sich abzugrenzen. Frustrationen und Aggressionen treten auf und die Gefahr von Gewalt gegen Bewohner steigt. Pflegefehler treten auf. Ein Beispiel aus der Praxis: Eine Pflegehelferin benutzt den Rasierapparat eines Bewohners mit Herpes Zoster für den ganzen Wohnbereich.

Durch den Einsatz der Pflegehelfer steigt der Arbeits- und Verantwortungsdruck für die examinierten Altenpflegerinnen.

Forderungen
Pflegediensthelfer- und Schwesternhelferkurse, die in 6 Wochen dazu befähigen, Grundpflege auszuführen und Demenzkranke zu betreuen, sind rechtlich abgesichert. Es stellt sich die Frage, warum in der Altenpflege dermaßen gering qualifizierte Kräfte eingesetzt werden dürfen. Der anspruchsvolle aber gesellschaftlich nicht besonders angesehene Beruf der Altenpflegerin wird dadurch zusätzlich abgewertet.

Auf Pflegehelfer, die die Grundpflege übernehmen, wird in der Zukunft nicht verzichtet werden können. Es ist wünschenswert, dass Pflegehelfer eine mindestens 6-monatige Theoriephase und ein zusätzliches Praktikum von 3 Monaten absolvieren. Noch besser wäre die Vorgabe, dass zumindest der staatlich anerkannte Abschluss zur Altenpflegehelferin erworben sein muss.

Der Bedarf an qualifiziertem Personal wird steigen. Es ist eine gesellschaftliche und politische Verantwortung, Menschen für diesen Beruf zu gewinnen und sie entsprechend gut zu qualifizieren.

Frauke Schulte, 3.06.13
Für die bessere Lesbarkeit wurde die geschlechtsneutrale Form genutzt. Der Artikel bezieht sich selbstverständlich auf Frauen und Männer.)

 
Über Frauke Schulte
Schulte-Coaching-Frauke Schulte, Ihr „Schlüssel“ und die Expertin für Mitarbeiter-Motivation und Leistungssteigerung in der Altenpflege sowie in sozialen und pädagogischen Arbeitsfeldern. Langjährige Berufserfahrung in der Erwachsenenbildung und als Führungskraft.
Mit großem Erfolg und viel Freude unterstützt sie seit über 15 Jahren Menschen dabei, ihr Potenzial zu leben. Ihre Angebote sind Einzelcoachings und Trainings.

 

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